Wirtschaftslehre Wirtschaftskunde, Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre

Giffen-Gut


Das Giffen-Gut ist ein ganz besonderes Gut. Sucht man danach, dann stößt man auch auf das sogenannte Giffen-Paradoxon. Das Giffen-Paradoxon ist schnell erklärt und zeigt auf, warum das Giffengut so besonders ist. Grundsätzlich geht man davon aus, dass wenn der Preis eines beliebigen Gutes steigt, automatisch auch die Nachfrage danach zurück geht. Beim Giffen-Gut ist dies aber genau umkehrt. Wenn der Preis bei einem Giffen-Gut steigt, dann steigt auch die Nachfrage und genau das ist das paradoxe.

Was ist ein Giffen Gut?

So genau kann man nicht klassifizieren, was ein Giffen Gut ist. Ökonomisch handelt es sich bei einem Giffen-Gut um absolut inferiore Güter, die eine positive Preiselastizität besitzen. Konkret könnte man sagen, dass bei einem normalen Gut der Einkommens- und Substitutionseffekt in die selbe Richtung (in Richtung einer geringeren Nachfrage bei gestiegenen Preisen) zeigt.

Bei einem Giffen-Gut hingegen zeigen sie in verschiedene Richtung und heben sich damit nicht nur auf, sondern der Einkommenseffekt ist stärker als der Substitutionseffekt, sodass es trotz steigender Preise zu einer steigenden Nachfrage kommt.



Am einleuchtendsten wird das Giffen-Paradoxon an einem Beispiel: So beobachtete der namensgebende Robert Giffen, dass die Leute mehr Brot kauften, wenn die Preise stiegen. Warum das? Bevor der Brot-Preis stieg, haben sie neben Brot auch relativ teures Fleisch gekauft. Nach dem Anstieg der Brotpreise hatten sie kein Geld mehr für das zusätzliche Fleisch. So kauften sie nun beispielsweise statt einem Laib Brot und einem Stück Fleisch nach der Preiserhöhung nun zwei Laibe Brot und kein Stück Fleisch. Das teure Fleisch wurde nun durch die zwar teureren, aber im Vergleich zum Fleisch, immer noch günstigeren Brote substituiert.