Wirtschaftslehre Wirtschaftskunde, Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre

Konjunkturphasen - Phasen des Konjunkturverlaufs


Der Verlauf der Konjunktur wird in verschiedene Phasen eingeteilt. Man unterscheidet nach dem Zwei-Phasen-Schema dabei zwischen den vier Abschnitte: Erholung, Boom, Rezession und Depression. Diese wiederum ordnen sich in die beiden Phasen Aufschwung und Abschwung ein. Während auf der Seite des Aufschwung die Erholung und der Boom stehen, reihen sich in den Abschwung die Rezession und die Depression ein. Zwischen dem Aufschwung und dem Abschwung gibt es den oberen Wendepunkt. Anbei die genauen Erläuterungen zu den verschiedenen Phasen:

Erholung (Expansive Phase):
Nach dem Erreichen des unteren Wendepunktes durch die Depression, folgt die Erholungsphase (expansive Phase). Damit beginnt der Aufschwung der Konjunktur. Das Ergebnis ist eine Zunahme der Produktion und Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote sinkt, gleichzeitig kommt es tendenziell aber auch zu einer geringen Preissteigerung (Inflation), die sich im Laufe des Aufschwungs deutlich erhöhen kann.

Boom:
Der Boom ist eigentlich der Höhepunkt der Hochkonjunktur. In dieser Phase sind die Kapazitäten der Wirtschaft aufgrund einer starken Nachfrage voll ausgelastet. Damit werden Arbeitskräfte und andere Produktionsmittel langsam knapp. Demnach herrscht während dieser Phase "Vollbeschäftigung". Es folgt eine Marktsättigung (Preisverfall, stagnierende Teilmärkte ...) mit dem Ergebnis, dass das Bruttoinlandsprodukt zwar weiterhin noch wächst, dafür jedoch mit sinkenden Wachstumsraten. Damit tritt die nächste Konjunkturabschnitt, der Abschwung, ein und es kommt zu einer Rezession.

"Es war kein Zufall, dass die Ökonomen erst ab etwa 1840 über Konjunkturkrisen nachdachten. Denn es war ein völlig neues Phänomen, dass es zu Absatzschwierigkeiten kam und Waren liegen blieben. Bis dahin hatte oft tödliche Knappheit geherrscht, und es waren immer wieder Hungersnöte ausgebrochen. Jedes zusätzliche Gut - ob Getreide oder Kleidung - hätte sofort einen Konsumenten gefunden. Moderne Wirtschaftskrisen können erst entstehen, wenn zumindest Teile der Gesellschaft reich genug sind, um auf einen Kauf verzichten zu können. Nur wenn Überfluss herrscht, kann die Konjunktur einbrechen, weil der Absatz stockt."

- Ulrike Herrmann in "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung" -


Rezession:
Bei der Rezession (kontraktive Konjunkturphase) wurde der obere Wendepunkt überschritten und man befindet sich im Abschwung. Damit ist das Wachstum der Wirtschaft zu Ende, es schrumpft sogar wieder. Als Ergebnis hat man unter anderem sinkende Produktionen und Gewinne. Sollte sich der Abschwung weiter steigern oder es kommt zu einer anhaltenden Stagnation, dann spricht man von einer Depression.

Depression:
Die Depression wird auch Konjunkturtief genannt. Es ist die Bezeichnung für den Tiefstand einer Volkswirtschaft. Die Depression zeichnet sich vor allem durch eine ungewöhnlich hohe Arbeitslosigkeit aus. Ist die Depression bezwungen, folgt anschließend wieder ein neuer Aufschwung.
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