Wirtschaftslehre Wirtschaftskunde, Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre

Servitization


Servitization ist ein Kunstwort, das Kurswechsel eines reinen produzierenden Unternehmens zu einem Unternehmen beschreibt, das neben dem eigentlichen Produkt zusätzliche Services anbietet. Statt Produkte werden nun "Product-Serivce-Systems" verkauft. Unter einem Product-Service-Systems wiederum versteht man ein integriertes Produkt- und Dienstangebot, das Nutzen liefert. Durch Servitization lassen sich zusätzliche Einnahmen generieren, Kundenbedürfnisse stärker befriedigen und man differenziert sich damit gegenüber den anderen Wettbewerbern. Überspitzt lässt sich sagen, dass bei Servitization aus Produkten Services werden.

Ein Beispiel des Online-Versandhändlers Amazon lässt sich Servitization momentan gut beobachten. Mit dem neuen Produkt Kindle Fire (ein Tablet) verkauft Amazon primär erst einmal Produkt. Mit diesem lassen sich aber auch Amazons-Streamingdienste nutzen, bei denen man Filme oder aber auch Ebooks ausleihen kann. Für Amazon steht mit dem Verkauf des Kindle Fires also gar nicht das Produkt im Mittelpunkt, sondern es ist viel mehr der Türöffner zur Nutzung der eigenen Dienste durch die Kunden. Da später vor allem mit den Diensten Geld verdient werden sollen, wird das eigentliche Produkt oft mit Kampfpreisen auf den Markt geworfen, bei denen der Verkäufer teilweise die Produkte sogar zum Selbstkostenpreis oder darunter anbietet.

Ein weiteres aktuelles Beispiel bei dem der Servizitation-Prozess noch regelrecht am Anfang steht sind Autos. Bisher stand das Auto als Produkt im Mittelpunkt, inzwischen werden aber immer mehr Dienste integriert und durch die Verknüpfung mit dem Internet stehen hier noch die vielfältigsten Möglichkeiten offen.

Quelle



Artikel vom 20.04.2015