Dienstleistungs-Produktivitäts-Dilemma (baumolsche Kostenkrankheit)
Das Dienstleistungs-Produktivitäts-Dilemma geht auf das Baumol's cost disease-Phänomen (baumolsche Kostenkrankheit) zurück. Dieses wurde in den 1960er Jahren von William J. Baumol und William G. Bowen beschrieben. Darin geht es um den Anstieg der Gehälter in Jobs ohne Erhöhung der Arbeitsproduktivität, die ausgelöst wurde durch steigende Löhne in anderen Jobs, bei denen es allerdings solch eine steigende Arbeitsproduktivität verbucht werden konnte. Dies widerspricht der klassischen Ökonomie, die besagt, dass Gehälter an die Änderung der Arbeitsproduktivität gebunden sind.In der Orignialstudie untersuchten die beiden den Bereich der freien Künste. Dabei zeigten sie auf, dass heute die selbe Anzahl an Musikern von Nöten ist, die ein Streichquartett von Bethoven spielen, wie im 19. Jahrhundert. Die Produktivität der klassischen Musik hat sich nicht erhöht. Auf der anderen Seite sind die Reallöhne der Musiker im Vergleich zum 19. Jahrhundert stark gestiegen.
Betroffen sind neben Künstler auch Lehrer, außerdem kann man das Dilemma auch auf den öffentlichen Sektor übertragen. Dieser konkurriert mit dem privaten Sektor, nur können hier die wachsenden Lohnkosten durch ein geringeres Rationalisierungspotential schlecht abgefedert werden. Unter anderem sind steigende Staatsausgaben die Folge.
Artikel vom 10.03.2014
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